Einmal zum Gipfel und zurück!

Der Plan sollte wie folgt aussehen: Eigentlich wollten wir uns am Mittwochmorgen gegen sieben Uhr mit Milo treffen um gemeinsam mit ihm auf den Gipfel des Xuebangshan zu wandern, eines ca. 4600 Meter hohen Berges in direkter Nähe zu Lanping; oder zumindest so nah ran wie möglich. Aber da wir hier in China sind, kann man Pläne eigentlich direkt wieder vergessen, was an sich gar nicht so tragisch wäre, wenn Milo nicht irgendwie die chinesische Gelassenheit verlernt hätte, die seine Mitmenschen auszeichnet und an die auch wir uns eigentlich schon recht gut gewöhnt haben.

Wir brachen also am Mittwoch gegen halb neun auf und aus der eigentlich kleinen Gruppe (7 Deutsche & Milo), wurden dann doch noch ein paar mehr … Zunächst gesellte sich Leonards chinesischer Bruder mit zwei weiteren chinesischen Schülern und einer Schülerin zur Gruppe, Carol und ihre Schwester ebenfalls und spontan kamen dann noch Nina und Paul mit, zwei Ehemalige, die vor zwei Jahren an meiner Schule waren und momentan ihre Ferien hier verbringen. Letztendlich brachen wir also eineinhalb Stunden später und mit einer doppelt so großen Gruppe als ursprünglich geplant auf, was Milo bereits vor der eigentlichen Tour den letzten Nerv raubte; und das wiederum raubte uns allen (auch den ganzen Tag über) Nerven, weil Milo immer wieder Stress machte, von wegen wir würden viel zu spät dran sein und die Tour nicht mehr schaffen und von der Gruppe seien die meisten gar nicht richtig motiviert und so weiter …

Letztendlich war es dann aber doch eine richtig schöne Wanderung, die zwar sehr anstrengend, aber wegen der großen Gruppe auch wirklich unterhaltsam war. Man kann das eigentlich gar nicht beschreiben, sondern lieber ein paar Bilder sprechen lassen:

Nachdem wir mit zwei Kleinbussen (die auf Grund der spontanen Gruppenexpansion leicht überfüllt waren) ein gutes Stück an den Gipfel heran gefahren waren, stand uns ein fünf-Stündiger Aufstieg bevor, der zunächst durch Wälder und grüne Wiesen, später über steinige Grade und steile Berghänge führte. Letztendlich erreichten wir doch nicht den höchsten Punkt des Berges, sondern nur den dritten Gipfel, der sich aber dennoch in jeder Hinsicht lohnte, bevor es an den knapp drei-Stündigen Abstieg zum Ausgangspunkt ging. Von Carol, die schnell ihr gesamtes Gepäck auf den Rest der Gruppe verteilt hatte und voller Begeisterung durch die Bergwelt lief und alles Mögliche durch die Gegend rief, bis hin zu Leonards Bruder, der einfach vorlief und auf dem Gipfel auf uns wartete, während wir ihn deutlich weiter unten vermissten und suchten, oder eben Milo, der immer wieder Stress machte und uns zu einem höheren Tempo antrieb, während er selbst an der Grenze seiner Kräfte lief, hatten wir alle einen echt abenteuerlichen und ansträngenden Tag, der aber dennoch verdammt viel Spaß gemacht hat und vor allem durch das wunderschöne Wetter, sowie die herrliche Aussicht belohnt wurde. Und für uns fünf (Philipp, Pascal, Simon, Leon und ich) sollte das erst die Erwärmung sein … aber dazu recht bald mehr im nächsten Blogeintrag!

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