Und ehe man sich versieht, ist es auch schon wieder Mai und damit der neunte Monat meines Freiwilligendienstes hier in China. Und das heißt immerhin, dass bereits zwei Drittel vorbei sind!

Und um dieses ‚Bergfest‘ gebührend zu feiern ging es für uns Jungs aus Lanping um die Monatswende herum noch einmal für ein paar Tage in die Berge um Tu’er (einem größeren Dorf knappe drei Stunden von Lanping entfernt) um an einigen Berg-Grundschulen dort eine weitere Verteil- und Hygieneaktion durch zu ziehen.        Und bereits bei der Anreise gingen die ersten (kleineren) Probleme los: So wollte die LKW-Fahrerin, die unsere Spendenkleidung eigentlich zu der ersten Bergschule bringen sollte, sich nicht auf die enge Serpentinenstraße einlassen. Also: Schulleiter angerufen (der uns einen neuen LKW organisierte), das ganze Zeug umladen und dann doch noch mit etwas Verspätung mit der Aktion anfangen. Am nächsten Tag kam es dann zum wirklichen Highlight der Aktion, als wir zu der zweiten Bergschule aufbrachen. Diese lag so entlegen, dass sie nur über einen mehrstündigen Fußmarsch erreicht werden konnte; keine LKWs! Also was tun mit der ganzen Kleidung und den Hygienesachen!? Auch dafür wusste der Schulleiter eine Lösung. Zwanzig Maultiere angeheuert, beladen und schon konnte es in die atemberaubende Natur hinaus gehen.

Neben der grandiosen Natur und dem mehr als sommerlichem Wetter war die eigentliche Verteilaktion dann auch noch ein voller Erfolg! Insgesamt konnten wir etwa 160 Kinder mit Kleidung, sowie Hygieneartikeln (Zahnbürste, Zahnpasta und einem Becher) und mindestens genauso viele Erwachsene versorgen. Und eigentlich alle von ihnen waren zum Glück (oder eigentlich leider) bedürftig und konnten unsere Spenden so auch wirklich gebrauchen. Zudem fanden wir neben der ganzen Projektarbeit und den langen Wegen glücklicherweise hin und wieder genug Zeit, um uns mit den Dorfbewohnern zu beschäftigen und besonders mit den Kindern zu spielen!

Angesichts der (späten) Zeit und unserem Ziel, das Hygieneprojekt in Lanping an die ansässige kommunistische Jugendliga abzugeben, wird Tu’er für uns wohl die letzte Verteilaktion gewesen sein, weil wir uns die restlichen Monate wohl hauptsächlich darauf konzentrieren werden, die Jugendliga in das Projekt einzuarbeiten, damit wir es dann am Ende des Jahres auch mit bestem Gewissen abgeben können!

Jetzt geht es also in eigentlich jeder Hinsicht noch einmal in den Endspurt! Wie oben gesagt bei der Projektarbeit und auch der Unterricht läuft mittlerweile auf ein deutlich sichtbares Ende zu und wenn dann im Mai noch einmal die Visumsverlängerung in Liuku ansteht haben wir es auch schwarz auf weiß im Pass, dass die letzten Monate angebrochen sind. Aber natürlich bedeutet das dann auch freudige Aussichten: so geben uns die Ferien in den letzten Monaten die Chance auch nochmal die ein oder andere Reise durch diese einmalige Land zu unternehmen und dann steht natürlich auch schon bald wieder die Heimfahrt nach Deutschland an, auf die sich, so kann ich es glaube ich schon sagen, eigentlich jeder hier irgendwie freut!