Jetzt wird es langsam ernst. Denn in nicht einmal zwei Wochen werden sich auch endlich die neuen Baumhaus-Freiwilligen zu uns Verlängerern nach China gesellen und dann geht die Arbeit ja erst eigentlich wirklich los. Mit Unterricht waren die letzten Wochen zwar auch nicht ganz sinnlos und auf jeden Fall nicht langweilig, und doch freue ich mich jetzt auch schon auf die Einführung der Neuen in dieses so fremde Land, das während des letzten Jahres wahrlich zu einer zweiten Heimat für mich geworden ist! Und natürlich freue ich mich nach über einem Monat als wohl einziger Ausländer in einem Umkreis von mehreren hundert Kilometern, auch besonders auf ein wenig deutsch Gesellschaft, denn die Chinesen sind zwar weithin ein wirklich nettes Volk, aber halt doch etwas gänzlich anderes, als wir Deutschen.

Auch die letzten ‚Party-Tage‘ habe ich wirklich gut überstanden. Denn während man in Deutschland die Wiedervereinigung feiert, steht in China mit dem Nationalday auch ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste, politische Feiertag der Volksrepublik an. Und wenige Tage davor hatten wir zudem die Freude das ‚Mond-Festival‘, das nach dem chinesischen Neujahr zweitwichtigste gesellschaftliche Fest miterleben zu dürfen. Besonders spannend war das deswegen, weil das letztjährige ‚Mond-Festival‘ genau auf unsere Ankunft in China fiel und damit das erste Stückchen chinesischer Kultur war, das wir miterleben durften. Das gab mir dann auch noch einmal die Möglichkeit ein kleines Gefühl für die Veränderung zu bekommen, die ich im letzten Jahr durchgemacht habe, bevor mir das meine Familie und Freunde wohl im Dezember unter die Nase reiben werden. So zum Beispiel in Hinsicht auf den in China so beliebten Mooncake, der letztes Jahr noch ein recht gewöhnungsbedürftiges Stück Gebäck darstellte, aber dieses Jahr schon fast wie ein ganz normaler Kuchen rüberkam.

Jetzt freue ich mich also auf die nächsten, leider viel zu wenigen, Wochen mit den Neuen, bevor es dann im November erst mal wieder zurück in meine eigentliche Heimat Yunnan und im Dezember dann endlich wieder in meine eigentliche, eigentliche Heimat Deutschland geht.